Hinweis

Der ständige und zur Zeit äußerst heftige Anstieg der Infektionszahlen bestimmt aktuell die Schlagzeilen und das tägliche Leben. Daher dürfen wir alle gespannt sein, wie sich diese Entwicklung u.a. auf die Sportart Tischtennis auswirken wird.

Anfang der Woche hatten Vertreter des DTTB und der Landesverbände sich dazu ausgetauscht.

Vorweg sei gestellt:

Der Westdeutsche Tischtennisverband (WTTV) hat in Bezug auf die Fortführung der Saison seitdem noch nichts veröffentlicht. Außerdem lassen sowohl die Coronaschutz-Verordnung als auch die Stadt Brühl das Tischtennistraining weiterhin unter den bereits bekannten Hygieneregeln zu. 

Aber:

Für die Verantwortlichen ist es unter den aktuellen Bedingungen natürlich ein schwieriger Spagat - Fortführung der Saison 2020/21 einerseits und Gesundheit der Spieler andererseits.

Bereits Mitte Oktober (15.10.) hatte der DTTB für seine Spielklassen ab Oberliga aufwärts (für die sog. Bundesspielklassen) eine Ergänzung beschlossen.

In den Regieanweisungen für die Bundesspielklassen wird seitdem die Absetzung eines Mannschaftskampfes auf Antrag ermöglicht, wenn die Austragungsstätte oder mindestens einer der beteiligten Vereine in einem aktuell bereits bestehenden oder aufgrund der Entwicklung der Infektionszahlen absehbar einzustufendem Risikogebiet angesiedelt sind. Der Antrag auf Absetzung kann sowohl vom Heim- als auch vom Gastverein an den zuständigen Spielleiter gestellt werden. Zu berücksichtigen sind jeweils: steigende Infektionszahlen und die gesonderten staatlichen Bestimmungen für sogenannte Risikogebiete.

Eine Aussetzung des Spielbetriebs, also eine Unterbrechung der laufenden Saison, hielt der DTTB-Präsident dagegen für nicht gegeben. "Unsere Aufgabe ist, die Entwicklung des Tischtennissports voranzutreiben. Wenn der Gesetzgeber sportliche Kontakte unterbinden will, muss er auch ein klares Verbot aussprechen. Wir müssen ihn nicht rechts überholen und den Spielbetrieb verbieten, wenn zwei Mannschaften spielbereit sind und es entsprechende Schutzkonzepte gibt", stellt Michael Geiger klar.

Wie wird der WTTV denn nun für seine Spielklassen (ab NRW-Liga abwärts) entscheiden?

Ganz sicher liegen die Pläne dazu bereits in einer Schublade. Die Herbstferien und die damit verbundene Wettkampfpause (der nächste offizielle Spieltag ist ja erst am 31. Oktober) lassen zweifellos zu, die weitere Entwicklung noch ein paar Tage abzuwarten und die fertigen Pläne ggf. auch kurzfristig noch einmal anzupassen.

Dagegen hat der hessische Tischtennisverband brandaktuell entschieden, Abschnitt M 5 der Wettspielordnung anzuwenden. Im Gegensatz zum WTTV ist allerdings bereits an diesem Wochenende ein Spieltag angesetzt, so dass hier möglicherweise schnellerer Entscheidungs-/Handlungsbedarf gegeben war. 

Demnach gilt ab sofort bis vorerst 8. November 2020:

Vereine, die in der jetzigen Situation nicht spielen wollen, können kurzfristig, kostenfrei und unkompliziert (ohne Zustimmung des Gegners) eine Spielabsetzung beantragen.

Der Antrag auf Absetzung kann sowohl vom Heim- als auch Gastverein an den zuständigen Spielleiter gestellt werden. Die Antragsfristen gemäß Ziffer 6.1.6 des Abschnitts G der WO werden für den genannten Fall außer Kraft gesetzt.

Der Antrag darf von den Vereinen frühestens sieben Tage und spätestens 48 Stunden vor dem Termin des Mannschaftskampfes an den Spielleiter gestellt werden.

Begründung der Entscheidung:

"Die hessische Landesregierung hat bisher ihre Vorgaben für den Sport nicht dahingehend verändert, dass ein pauschales, landesweites Aussetzen des Sportes nötig ist. Des Weiteren stellt sich die Lage innerhalb Hessen zurzeit, trotz der teils hohen 7-Tage-Inzidenzen, sehr heterogen dar.

Der HTTV möchte dieser Situation gerecht werden und allen Vereinen, die zum jetzigen Zeitpunkt spielen können und möchten, dies weiterhin ermöglichen. Wer nicht spielen möchte, muss dies auch nicht tun! Es wird somit keine Mannschaft dazu gezwungen am Spielbetrieb teilzunehmen.

Wir haben uns mit allen vorliegenden Fakten und Szenarien ausführlich beschäftigt und das Für und Wider abgewogen. Auch ein „Weiter wie gehabt“, eine Unterbrechung oder sogar ein Saisonabbruch sind Möglichkeiten, die bei solchen Entscheidungen in Betracht gezogen werden müssen. Hierbei sind alle Einschätzungen, die uns aus den Bezirken, Kreisen und den Vereinen erreicht haben, eingeflossen."

Foto: sr.de