Die deutsche Herrenmannschaft hat bei den World University Games in Chengdu (China) die Bronzemedaille im Teamwettbewerb gewonnen und konnte damit den Erfolg von Neapel 2019 wiederholen.
Coach Gianluca Walther: „Ich bin wirklich happy, dass wir unsere Zielsetzung, eine Medaille zu gewinnen, erreicht haben.“
Nach der Eröffnungsfeier am Freitag legte das in der Gruppe C gesetzte deutsche Herren-Team gegen Norwegen (3:0) und Hongkong (3:2) einen Start nach Maß hin. Damit qualifizierte sich das Team erneut für das Viertelfinale.
Und auch in der Runde der letzten Acht wussten die Studenten von Trainer Gianluca Walther zu begeistern. Gegen Rumänien machten Florian Bluhm (3:1 gegen Darius-Catalin Toma), Tobias Hippler (3:0 gegen Paul-Eugen Mladin) und Kirill Fadeev (3:1 gegen Mihai-Claudiu Nemaciuc) kurzen Prozess. Das erneute Ticket für die Vorschlussrunde war gebucht.
Wie schon beim überraschenden Sieg gegen Hongkong ging es gegen Taiwan am Montag über die volle Distanz. Blum brachte die Deutschen mit einem 3:1-Erfolg über Yang Tzu-Yi in Führung, Huang Yan-Cheng glich gegen Hippler aus. Fadeev brachte die deutsche Studierenden-Nationalmannschaft in der Verlängerung des fünften Satzes gegen Li Hsin-Yang wieder in Front, doch Hippler verspielte danach gegen Yang einen 2:1-Vorsprung und konnte gleich drei Matchbälle nicht nutzen. Die Entscheidung fiel also im Duell zwischen Huang und Bluhm. Der Abwehrspezialist kam zwar zweimal zurück, musste seinem Gegner nach fünf Durchgängen jedoch zum Finaleinzug gratulieren, wo Taiwan am Dienstag auf Gastgeber China (3:1-Halbfinalsieg gegen Japan) traf. Deutschland sprang also wie vor vier Jahren erneut auf dem Bronzerang.
Auch wenn die historische Chance, als erste deutsche Mannschaft ein Finale bei den FISU Games zu erreichen, nicht genutzt werden konnte, zeigte sich Walther zufrieden: „Ich bin wirklich happy, dass wir unsere Zielsetzung, in Chengdu eine Medaille zu gewinnen, erreicht haben.“
Die Gefühlslage beschreibt er in seinem Blog (auf mytischtennis.de) unmittelbar nach dem so knapp verpassten Finaleinzug jedoch "ein klein wenig" anders:
Enttäuscht. Niedergeschmettert. Sauer. Traurig. Verzweifelt. Wütend. Ein Mix all dieser und vieler weiterer Emotionen überwog in den Köpfen des Teams, als es am späten Montagabend nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen Taiwan zurück ins „Games Village“ ging. In der Mensa wurde kurz vor Mitternacht noch zu Abend gegessen. Und auf den Tellern so einiges entdeckt, was einem Frustessen glich: Pommes, Burger, Hot Dogs, Pizza, Muffins. Ein klares Indiz für die anhaltende Stimmungslage.
Der Blick auf die abschließende Statistik bestätigte, dass unsere Jungs nur einen einzigen Punktgewinn vom historischen Einzug ins Finale entfernt waren: Spiele: 2:3; Sätze: 11:12; Bälle: 207:207 – Wahnsinn.
Seit Montag laufen nun bereits die Einzelwettbewerbe.
Foto: © FISU, Tischtennis Männer