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22. Spieltag: 1.FC Köln  -  TTC BW Brühl-Vochem  6:9

Das letzte Saisonspiel gewann unsere Mannschaft beim als Meister und Aufsteiger feststehenden 1.FC Köln mit 9:6.

Damit hatte unsere Mannschaft 18 Punkte gesammelt - alleine das und der Sieg beim bisher ungeschlagenen Tabellenführer war eine riesige Sache. Zahlreiche mitgereiste Fans (deutlich im zweistelligen Bereich) halfen kräftig dabei!

Doch die 18 Punkte hätten nicht zum Klassenerhalt gereicht, wenn Burgsteinfurt das Heimspiel gegen Xanten gewonnen hätte. Dank des 8:8 hat unser Team auf Grund des besseren direkten Vergleichs (6:9, 9:3) dann doch noch das schier Unmögliche geschafft!

Doch jetzt erst einmal zum Spiel beim 1.FC Köln und damit zum Beginn dieses verrückten Tages! Es begann mit einem gemeinsamen Frühstück unserer Mannschaft bei Astrid und Karim. Während die sich das eine oder andere Brötchen genehmigten, stand Vorsitzender Heinz-Peter Lichter mit Ute vor verschlossener Halle. Irgendwie hatte er nicht wirklich mitbekommen, dass das Spiel nicht um 10 Uhr, sondern erst um 12 Uhr begann. Aber er war da, und zwar mit Zweirad - sollte das wirklich ein gutes Omen sein?

Natürlich hatte sich vor Spielbeginn herumgesprochen, dass die Gastgeber ohne ihren überragenden Spitzenspieler Brodd antreten werden. Daher rechnete sich unsere Mannschaft auf jeden Fall eine Chance aus. Groß war dann aber der Schock, als eine schwedische Gruppe (die Familie Brodd) in der Halle begrüßt wurde. Es blieb aber bei der Familie, denn der Spieler hatte just für dieses Wochenende eine Einladung zur schwedischen Nationalmannschaft erhalten - und diese natürlich angenommen!

Dass die Kölner mit Denis Mortazavi wegen eines Bänderrisses ihre Nr. 5 nicht einsetzen konnten, glich das Pech von Milan Hetzenegger aus. Auch er war nämlich einige Tage vor dem Spiel umgeknickt und musste ersetzt werden. Die beiden Pechvögel waren aber natürlich in der Halle und unterstützten ihre jeweilige Mannschaft kräftig!

Vor Spielbeginn gratulierte Karim im Namen unserer Mannschaft den Gastgebern zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Außerdem freute er sich, dass “nach 30 Jahren endlich wieder Bundesliga-Tischtennis in Köln zu sehen ist - so wird aus einer Tischtennisprovinz immerhin eine Tischtennis-Kleinstadt!” Er machte aber auch klar, dass unsere Mannschaft an die letzte minimale Chance glauben!

Nach den ersten beiden Doppeln stand es 1:1. Gianluca Walther/Karim Kholki verloren deutlich gegen das gegnerische Spitzendoppel, doch Mathew Ware/ Johannes Dimmig glichen wenig später aus! Dabei vergeigten die beiden im dritten Satz zunächst einen Matchball, um dann doch noch nach fünf Sätzen zu gewinnen!

Unser neu gebildetes Dreierdoppel Tom Heiße/Julian Grond hatte wenig später die große Chance auf einen “Big Point”! Doch eine 7:4 Führung im fünften Satz reichte leider nicht ganz, denn der Satz und damit das Spiel ging doch noch in der Verlängerung verloren. Das war extrem ärgerlich, doch parallel spielte Johannes extrem sicher das erste Einzel des Tages und sorgte mit einem deutlichen Viersatzsieg für den sofortigen Ausgleich.

So spannend und ausgeglichen sollte es dann noch eine ganze Weile zugehen. Matt war nach seiner Zwangspause in der Woche zuvor ganz besonders motiviert und ihm gelang ein Viersatzerfolg. Am Nebentisch verlor Tom trotz einer 2:1 Satzführung leider noch knapp in fünf Sätzen.

Dafür gelang Gianluca gegen den in der Rückrunde bis dahin unbesiegten Philipp Gärtner ein 3:1 Sieg. So langsam glaubte die Mannschaft - auch dank der tollen Unterstützung der eigenen Fans - an eine echte Chance...

Die 4:3 Führung hatte aber nicht lange Bestand, denn im unteren Paarkreuz verloren Julian in fünf und Karim in drei Sätzen. Doch Matt sorgte mit einem Fünfsatzerfolg nach einem offenen Schlagabtausch für den erneuten Ausgleich.

Wenig später sorgte Johannes mit einer spielerisch und taktisch hervorragenden Leistung für die 6:5 Führung. Wahnsinn! Aber Gianluca lag am Nebentisch gegen den stärksten Spieler des mittleren Paarkreuzes der gesamten Liga schon scheinbar aussichtslos mit 0:2 Sätzen hinten. Dann hatte er aber das Rezept gefunden und drehte das Spiel noch. Das war ein wichtiges Break, denn jetzt führte unsere Mannschaft zum ersten Mal mit zwei Punkten Vorsprung!

Beinahe zeitgleich verlor aber Tom sein zweites Einzel. Obwohl er wie die Feuerwehr begann - er gewann den ersten Satz mit 11:3 - hatte Tom am Ende keine Chance. Und das war zu Beginn bei Karim genauso! In den ersten beiden Sätzen verlor er deutlich und auch Julian verlor zu allem Überfluss den ersten Satz in der Verlängerung...

Sollte sich das Spiel zu unseren Ungunsten drehen? In diesem Moment sah es wirklich so aus, doch sowohl Karim als auch Julian gewannen den jeweils nächsten Satz knapp - und dann lief es plötzlich. Zunächst gewann Karim sein Spiel doch noch, so dass wir ein Unentschieden schon einmal sicher hatten. Das war doch schon was, aber jetzt sollten natürlich beide Punkte her. Julian traf im dritten Satz jeden Ball (11:1) und zitterte sich und die ganze Mannschaft mit einem 11:7 ins Glück. Da war es ziemlich genau 16 Uhr - wir hatten 18 Punkte auf dem Konto. Acht Siege und zwei Unentschieden - das ist der absolute Wahnsinn.

Die Freude über den Auswärtssieg war riesig - immerhin war es auch die erste und einzige Niederlage der Kölner in dieser Saison. Doch irgendwie merkte man eine angezogene Handbremse, denn jetzt schaute natürlich jeder gespannt nach Burgsteinfurt. Die erste Meldung lautete auf jeden Fall, dass Xanten mit 4:1 führen würde...

Trotz dieser Ungewissheit gab es eine ganz spontane und absolut angemessene Siegesfeier sponsored by Johannes, Karim und Heinz-Peter! Es wurde ein sehr schöner, gelungener und langer Abend, zumal gegen 18 Uhr das Ergebnis aus Burgsteinfurt bekannt wurde.

Der Jubel über den unverhofften Klassenerhalt in letzter Minute war riesig, aber gleichzeitig gingen die Gedanken natürlich auch in Richtung Burgsteinfurt. Dort hatte Xanten sportlich fair noch einmal alles gegeben und Burgsteinfurt muss mit ebenfalls 18 (!!!) Punkten absteigen. Das ist zweifellos bitter, hätte uns aber genauso treffen können. Und dass die Kölner jetzt in Verdacht geraten, gegen uns mit angezogener Handbremse gespielt zu haben, ist auch normal. Doch an diesem verrückten und unvergesslichen Sonntag waren unsere Jungs besser...

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