Hinweis

Aus den beiden Heimspielen gegen die beiden Topteams aus Altena und Köln hat unsere Mannschaft sensationell einen Punkt geholt.

“Der eine Punkt durch das 8:8 gegen Altena am Samstag ist mehr als genug - da stört uns die deutliche 1:9 Niederlage gegen den 1.FC Köln überhaupt nicht”, sagte Christian Wipper.

Hier der Originalkommentar von Gianluca Walther zum Samstagspiel dieses Wochenendes: Zum Rückrundenauftakt empfing unsere Mannschaft am Samstagabend den Vorjahreszweiten und erneuten Mitfavoriten auf die Meisterschaft - das Team aus Altena.


In den bislang drei Aufeinandertreffen sah unsere Mannschaft nie wirklich gut aus und kam zusammengerechnet lediglich auf fünf Punktgewinne in allen drei Partien (2:9, 2:9, 1:9). Die Prognose orientierte sich natürlich an den vergangenen Spielen, wo wir chancenlos unterlagen. „Wir wollen versuchen, das Spiel möglichst lange offen zu gestalten und ein ernsthafter Gegner sein“, gab Christian bekannt.



Beim 1:9 Saisonauftakt im September in Altena verzichteten wir auf Emran, dieser war im Rückspiel dann aber einsatzbereit. Dennoch gab es eine weitere Änderung in der Starting-Six. Milan bekam einen weiteren Einsatz in der Regionalliga und vertrat somit Patrick. Wir starteten also nicht in unserer vermeintlich besten Aufstellung, doch auch die Gäste verzichteten auf einen ihrer Spieler. Für die taiwanesische Nummer Zwei ging Dauerbrenner Wilfried Lieck an den Start.

Trotz veränderter Aufstellung blieben die Doppel nahezu unverändert, denn Milan ersetzte hier Patrick. Somit gingen erneut David/Gianluca als Doppel eins und Emran/Tom als Doppel zwei an den Tisch. Beide Spitzendoppel wurden den Erwartungen gerecht und konnten ihre Spiele jeweils in vier Sätzen gewinnen. Es musste also das dritte Doppel über die erste Führung entscheiden. Das neuformierte Doppel Christian/Milan zeigten eine „hervorragende Leistung“ (Ludger) und brauchte nur drei Sätze (6,6,9), um uns in Führung zu bringen.

Davids Spiel war währenddessen auch schon im vollem Gange. Das sehr umkämpfte und äußerst hitzige Spiel bot eine Menge Spannung und Dramatik. David gelang es letztlich im Entscheidungssatz (-9,8,8,-7,7) die Oberhand zu behalten und konnte trotz lautstarker Gegenwehr seines ungarischen Kontrahenten die Führung weiter ausbauen.

Gianluca musste gegen den gegnerischen Spitzenspieler, der in der Vorrunde mit einer herausragenden 16:2-Bilanz den ersten Platz im Liga-Ranking belegte, an den Tisch. Gianluca gelang es zwar im ersten Satz die mangelnde Konzentration seines Gegenübers auszunutzen, fand im zweiten Satz jedoch keine Mittel gegen das Aufschlagspiel der Nummer eins. Das Spiel gewann zunehmend an Spannung und zerrte an den Nerven. In den Sätzen drei und vier entschieden lediglich Kleinigkeiten über den Sieg (8,-3,8,8), den Gianluca am Ende verdient einfuhr.

Im mittleren Paarkreuz kam zuerst Emran zum Einsatz. Er hatte einen sehr außergewöhnlichen Spielstil zu meistern, denn sein Gegenüber war nicht einfach nur Linkshänder, er spielte zudem einen langen Noppenbelag auf der Rückhand und kurze Noppen auf der Vorhand. „This is crazy“, war Emrans erste Reaktion in der Satzpause nach dem verlorenen ersten Satz. Die folgenden zwei Sätze reichten ihm jedoch nicht aus, um sich dem gegnerischen Spiel anzupassen. Somit verlor er glatt in drei Sätzen (-8,-9,-7).

Durch Patricks Fehlen rutschte Tom ins mittlere Paarkreuz. Von Beginn an war das Spiel eine Begegnung auf Augenhöhe. „Tom spielt gut, sehr präzise“, bemerkte Gianluca. Tom ging im ersten Durchgang nach Verlängerung zwar in Führung, unterlag im zweiten jedoch ebenso knapp mit zwei Bällen Differenz. Der dritte Satz verlief ebenso eng, wie die zwei vorherigen Sätze. Mehrere Satzbälle konnte Tom nicht verwerten, wehrte selbst aber auch einen Satzball beim Stand von 10:11 ab. Dann lag er plötzlich wieder in Führung, um seinen Satzball aufs Neue zu vergebe und den Satz doch noch zu verlieren. Dieser unglückliche Satzverlust war der Schüsselpunkt eines heißen Kampfes, der nach vier Sätzen (10,-9,-12,-5) seinen Sieger nicht in Tom fand.

Das untere Mannschaftsdrittel sollte dann dafür sorgen die überraschende 4:3 Führung zu verteidigen oder sogar auszubauen. Man wusste bereits, dass es bereits das beste Ergebnis gegen Altena sein würde, doch wir spürten auch, dass wir heute nicht nur der nette Gastgeber sein würden, sondern eine deutlich größere Rolle spielen könnten. Christian war also nun gefordert. Ihm stand Dauerbrenner Wilfried Lieck (66) gegenüber. Der erste Satz ging in der Verlängerung verloren, die nächsten zwei Sätze konnte Christian dann aber hauchdünn für sich entscheiden. Das äußerst ansehnliche Spiel mit vielen tollen Ballwechseln forderte schließlich eine Entscheidung im fünften Satz, denn der vierte Satz ging wieder an den ehemaligen Senioren-Weltmeister. „Am Schluss agierte Christian einfach einen Tick cleverer und ließ seinen Gegner nicht durchblicken“, lobte sein Betreuer. Der Fünfsatz-Sieg (-10,9,8-9,6) war also verdient.

Am Nebentisch kam Milan zu seinem zweiten Regionalliga-Einsatz in dieser Saison und hoffte, nach seiner 2:3 Niederlage bei seinem ersten Einsatz, nun seinen ersten Sieg einzufahren. Doch Milan verlor glatt in drei Sätzen (-8,-9,-8). Diese Niederlage fiel aber eindeutig zu hoch aus. Auch wenn die Niederlage in Ordnung geht, chancenlos war Milan keineswegs.

Beim Halbzeitstand von 5:4 für unsere Jungs musste dann wieder das obere Mannschaftsdrittel an den Tisch gehen. Der Druck lag aber zweifelsohne bei den Gästen aus Altena, denn bei einem weiteren Punktverlust könnten diese wohl alle Titelambitionen über Bord werfen. David geriet zunächst in Rückstand, kam dann aber mit dem Spielsystem seines Gegners immer besser zurecht und glich sofort aus. David konnte darüber hinaus sogar in Führung gehen, im vierten Satz erspielte er sich zwar eine 10:8 Führung, ließ diese Matchbälle jedoch ungenutzt. Erst der vierte Matchball reichte, um seinem Gegner die vierte Saisonniederlage zuzusetzen (-7,7,8,11). Gianluca startete ebenfalls gut in die Partie, konnte den ersten Satz für sich entscheiden, dann aber war er völlig von der Rolle. Es lief nichts mehr zusammen, wie vor allem das Ergebnis des vierten Satzes belegt (8,-6,-7,-1).

Weiterhin lagen wir mit 6:5 in Front, doch im ersten Durchgang wurde im mittleren Paarkreuz kein Spiel gewonnen. Es sollte nun also besser werden. Emran aber fand kein Mittel gegen seinen Kontrahenten, geriet schnell mit zwei  Sätzen in Rückstand, dann aber gelang es ihm das Spiel offener zu gestalten. Die Niederlage (-8,-6,-10) konnte er dennoch nicht mehr abwenden. Am Nebentisch spielte Tom gegen den Materialspezialisten der Gäste. Auch Tom wusste mit den ihm entgegenkommenden Bällen wenig anzufangen. Doch der dritte Satz brachte die Wendung. Ein Feinschliff bei der taktischen Einstellung verhalf ihm dann auch zu Satzgewinn Nummer zwei. Beim Spielstand von 6:6 ging es also in den Entscheidungssatz, man spürte hier würde eine Vorentscheidung fallen. Dementsprechend groß war auch der Druck der auf den beiden Spielern lastete. Einige unglücklich verlaufene Ballwechsel brachten Tom letztlich um den Sieg, den er nach seiner Aufholjagd schon verdient gehabt hätte, aber es sollte nicht sein (-9,-4,9,5,-8).

6:7 - erstmals im Spiel geriet unsere Mannschaft in Rückstand und das so kurz vor Ende. Sollte unsere Mannschaft wirklich leer ausgehen? Um eine Niederlage zu vermeiden und ein Unentschieden zu holen, musste nun mindestens ein Spiel im unteren Paarkreuz gewonnen werden, für einen 9:7 Sieg wurden sogar zwei Punkte benötigt.

Christian zeigte eine erneut höchstkonzentrierte Leistung und zeigte sich das ganze Spiel über abgeklärt. Auch wenn der zweite Satz erst in der Verlängerung entschieden wurde, hatte Christian seinen Gegner zu jeder Zeit im Griff. Dieses „taktisch, sehr disziplinierte Spiel“ (Gianluca) von Christian bedeutete den Punkt zum 7:7 Ausgleich.

Währenddessen versuchte sich Milan bereits gegen Lieck. Weil Lieck auch im Schlussdoppel spielen musste, konzentrierte sich nun alles auf dieses Einzel. Milan spielte befreit auf, ging locker in Führung, doch dann erlitt er einen Bruch in seinem Spiel, verlor den zweiten Satz sehr klar. Satz drei und vier verlief hingegen deutlich enger, doch hier setzte sich die Routine in den entscheidenden Phasen durch und Milan verlor somit in vier Sätzen (5,-5,-8,-9).

Nach fünfminütiger Pause, die Wilfried Lieck gewährt wurde, kam es also beim Stand von 7:8 zur letzten Begegnung. David/Gianluca spielten gegen Karakulak/Lieck. Die Gäste wollten natürlich beide Punkte in diesem Spiel holen, um weiterhin ihre Chancen auf den Aufstieg zu wahren, wir wollten um jeden Preis verhindern leer auszugehen und uns das Unentschieden sichern. Es kam  jedoch anders als erhofft, die Gäste gewannen die ersten Punkte und setzten sich ab, doch plötzlich kam die Wende. David und Gianluca drehten den ersten Satz noch um und gewannen auch noch den nächsten Satz. Das Spiel (9,5,10) wurde in der Verlängerung des dritten Satzes entschieden, als David und Gianluca ihren Matchball nutzten!

Bei einem Unentschieden stellt sich immer die Frage: Punktgewinn oder Punktverlust? Dieses Mal ist die Frage aber leicht zu klären. Gegen eine Mannschaft, die zu den Favoriten auf die Meisterschaft gilt, einen Punkt zu holen ist ein sensationelles Ergebnis und in jeder Hinsicht ein Punktgewinn!

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